Im Zuge einer Sanierung ist es sinnvoll dezentrale Geräte - meist Gasthermen in den einzelnen Wohnungen - auf eine zentrale Heizungsanlage umzustellen. Der grösste Vorteil hierbei ist, dass für die Beheizung des Hauses einmalig nur eine Anlage installiert werden muss. Die Umstellung auf ein zentrales Heizsystem ist auch bei Bestandsgebäuden möglich. Je nach Gebäudevoraussetzungen und je nach Heizsystem können die bestehenden Heizkörper weiterverwendet werden oder werden gegen Niedertemperaturheizkörper getauscht. Als neues hocheffizientes alternatives Energiesystem kommt in Wien bevorzugt Fernwärme zum Einsatz. Wo dies nicht möglich ist, bietet sich eine Umstellung z. B. auf eine geothermische Wärmepumpe , also die Nutzung der Erdwärme mittels Tiefensonden an. Bei einer Umstellung auf Fernwärme wird eine Fernwärme-Übergabestation zentral im Haus (meist im Keller) errichtet und jede Wohnung erhält eine Wohnungsstation, die das Warmwasser in der Wohnung verteilt. Informationen zu "Raus aus Öl und Gas!" finden Sie hier.
Durch die steigende Energieeffizienz von Gebäuden, z.B. durch Dämmung, wird der Aufwand zur Warmwasserbereitung im Vergleich zur Heizung immer höher. Damit werden moderne Lösungen immer wichtiger. Die Warmwasserbereitung und die Gebäudeheizung werden meist gemeinsam installiert. Wärmepumpen nutzen Energie, die im Grundwasser, im Erdreich (z.B. mit Erdsonden) oder in der Luft gespeichert ist. Sie holt dreimal so viel Energie aus frei verfügbarer Umweltwärme heraus, als ihr für den Betrieb zugeführt werden. Zudem kann sie mit Photovoltaik und Solarthermie kombiniert werden. Auch sogenannte Anergienetze (Niedrigenergienetze) sind dafür geeignet. Mit Wärmepumpen kann gleichzeitig klimafreundlich gekühlt werden, wobei hier Erdwärmepumpen durch niedrigeren Stromverbrauch zu bevorzugen sind. In der Anschaffung können Wärmepumpen zwar teurer sein als andere Heizsysteme, die laufenden Kosten sind jedoch geringer. Die Wärme wird im Sommer aus dem Gebäude transportiert und ins Erdreich geleitet. Im Winter wird dem Boden Wärme entzogen und zur Beheizung des Gebäudes verwendet. Besonders geeignet ist hier eine Kombination mit einer PV-Anlage, um den Strom, den die Wärmepumpe benötigt, möglichst klimafreundlich zu generieren. Im Erdwärmepotenzialkataster erhalten Sie einen Überblick zum Erdwärmepotenzial in der Stadt.
In thermischen Solaranlagen sammeln am Dach befindliche Solarkollektoren (gefüllt mit Solarflüssigkeit, einer Mischung aus Wasser und Frostschutzmittel) die im Sonnenlicht enthaltene Energie und wandeln sie in Wärme für Brauchwassererwärmung und zur Heizungsunterstützung um. Im Keller des Hauses befindet sich ein Wärmespeicher, meist ein thermisch sehr gut isolierter Wassertank. Über einen Wärmetauscher gibt die auf dem Dach erwärmte Solarflüssigkeit ihre Wärmeenergie an diesen Speicher ab. Das so erwärmte Wasser kann direkt entnommen und als Trinkwasser verwendet werden. Anlagen werden so ausgelegt, dass die optimale Ausnützung der solaren Energie sowohl an Winter- als auch an Sommertagen gewährleistet wird.
Die Module einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) wandeln das Licht der Sonne direkt in elektrische Energie um. Sie liefern nicht nur Strom für den Haushalt, sie können auch eine Wärmepumpe, die das Gebäude heizt, oder die E-Ladestation mit Strom versorgen. Mehrere Personen haben auch die Möglichkeit, sich zu Energiegemeinschaften zusammen zu schließen und gemeinsam Strom zu produzieren und zu verbrauchen. Sie können als Gestaltungselemente mit Verschattungsfunktion und in Kombination mit Gebäudebegrünungen realisiert werden. Im Solarleitfaden finden Sie viele weitere Ideen und Beispiele für Verwendungsmöglichkeiten. Im Solarpotenzialkataster können Sie das Solarpotenzial Ihres Gebäudes überprüfen. PV-Anlagen werden von der Stadt Wien zusätzlich gefördert.
Urbane Gebiete sind durch große Mengen an Beton, Asphalt und Glas besonders stark von sommerliche Überhitzung betroffen. Am Wichtigsten ist es, die Wärme erst gar nicht in die Wohnung gelangen zu lassen. Außenliegende Verschattung und Erdsonden zur Kühlung können Abhilfe schaffen. Pumpen mit Erdsonde arbeiten effektiv und sind sehr platzsparend, benötigen aber eine tiefe Bohrung. Die Kosten dafür variieren je nach Standort, Bodenbeschaffenheit und Bohrtiefe. Die Stadt Wien fördert die Nutzung von Wärmenetzen (Anergienetzen) in Verbindung mit Erdwärme- bzw. Grundwasser-Wärmepumpen.
Der Einbau einer zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung in einem Wohngebäude dient der Erhöhung des Wohnkomforts und des Wohnwertes. Die Komfortlüftung garantiert eine permanent hohe Luftqualität, ohne die Fenster öffnen zu müssen. Pollen, Sporen und (Fein)Staub werden durch hochwertige Filter aus der Außenluft gefiltert und durch den Abluftstrom kontinuierlich abgeführt. Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung nutzen die in der Abluft enthaltene Wärme und übertragen sie, zum Teil mit hohem Wirkungsgrad, auf die frisch ins Haus geführte Zuluft. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung bietet einen zugfreien, gleichmäßigen Luftaustausch ohne störende Geräusche und ein angenehmes Raumklima.
Nach einigen Jahren in Verwendung sollten Stromleitungen und Elektroinstallationen gewartet bzw. erneuert werden. Die Anforderungen moderner Geräte und anderer elektrischer Verbrauchsstellen an die Installationen sind heute andere als früher. Zudem kann neben dem Austauschen von Stromfressern bei der Erneuerung oftmals auch Energie eingespart werden. Moderne Induktionsherde schalten sich beispielsweise von selbst aus und vermeiden nicht nur unbrauchbare Töpfe oder Pfannen, sondern vielfach auch Wohnungsbrände. Diese Sicherheit erhöht den Wohnkomfort wesentlich. Durch den Einzug von Internet und WLAN in Häuser und Wohnungen sind die vorhandenen Stromkreise oft überlastet. Datenkabel müssen meist nachträglich installiert bzw. eingezogen werden.