Eine begrünte Gebäudefläche schützt vor Schlagregen und UV Strahlung und verbessert das Mikroklima durch Beschattung und Verdunstung. Die Pflanzen produzieren Sauerstoff, binden Kohlendioxid und filtern schädliche Luftschadstoffe und Staub und schaffen neue Lebensbereiche für Pflanzen, Tier und Mensch. Grundsätzlich wird zwischen bodengebundener, troggebundener und fassadengebundener Bepflanzung unterschieden. Bei der bodengebundenen Begrünung wachsen Pflanzen direkt im Erdreich und benötigen bei ausreichenden Niederschlag keine Bewässerung. Kletterpflanzen die in einem Trog wurzeln und an der Fassade am Boden stehen werden als troggebunden bezeichnet. Pflanztröge können auch direkt über die gesamte Fassade in unterschiedlicher Höhe ohne Bodenkontakt angebracht werden, das wird als fassadengebunden bezeichnet. Werden keine selbstkletternden Pflanzen wie beispielsweise Veitchii verwendet, bedarf es zusätzlich einer Rank- oder Kletterhilfe. Informieren Sie sich HIER.
Bei vielen Gebäuden besteht auch die Möglichkeit zur Dachbegrünung. Gründächer speichern Regenwasser und wirken durch die Verdunstung der Hitze in der Stadt entgegen. Sie schaffen wertvollen Lebensraum für Tiere und Pflanzen im urbanen Bereich. Dächer können entweder extensiv begrünt werden, dann sind sie nur zu Pflegezwecken betretbar, oder intensiv, sozusagen als Garten in der Höhe. Extensiv begrünte Dächer können zwar von Menschen nicht direkt genutzt werden, schaffen aber wertvollen Lebensraum für die Pflanzen- und Tierwelt und einen optischen Blickfang. Die Substratschicht ist nur ca. 15 cm dick und mit anspruchslosen, niedrigen Pflanzen bewachsen, die resistent gegen Kälte und Wärme sind. Aufgrund des geringen zusätzlichen Gewichtes kann eine extensive Dachbegrünung nahezu auf jedem Dach aufgebracht werden, ohne einen statischen Mehraufwand betreiben zu müssen. Sie braucht wenig Pflege: nur eine Begehung pro Jahr reicht, um aufkommende Bäume zu entfernen. Im Vergleich zur intensiven Dachbegrünung ist sie kostengünstig. Intensiv begrünte Dächer sind wie Gärten nutzbar. Die Bepflanzung erfolgt mit Rasen, Stauden oder Gehölzen. Dies führt zu einer starken statischen Mehrbelastung. Die regelmäßige Pflege und Bewässerung muss bei dieser Form der Dachbegrünung eingeplant werden. Zwischen der extensiven und intensiven Begrünung gibt es eine Reihe von Zwischenstufen, was Aufbau, Vegetation und Pflegeaufwand betrifft. Eine Dachabdichtung ist in jedem Fall erforderlich!
Standortgerechte und klimafitte Bepflanzung / Bäume, Sträucher, Hecken
Mit hitze- und trockenheitsresistenten Pflanzen sind Gärten und Balkone für zunehmend extreme Wetterverhältnisse gerüstet. Klimatisch angepasste Bio-Pflanzen aus der Region sind dabei zu bevorzugen. Am richtigen Standort gesetzt, sind sie robuster gegen Schädlinge und Krankheiten. Regionaltypische Gehölze erfreuen mit ihrer Blütenpracht, spenden Schatten und leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Verbesserung der Artenvielfalt. Bäume, Sträucher und Heckenpflanzen kühlen durch Verdunstung die Umgebung, produzieren Sauerstoff und filtern Feinstaub.
Standortgerechte und klimafitte Bepflanzung / Blumenwiesen, Kräuterrasen
Blütenreiche Wiesen- und Rasenflächen sind eine wunderschöne und insektenfreundliche Alternative zum monotonen Zierrasen. Kräuterrasen sind sehr pflegeleicht, da die Rasenflächen nicht gegossen und gedüngt werden müssen. Zusätzlich wird auch viel seltener gemäht, je nach Wetter und Region etwa 5 Mal pro Jahr.
Standortgerechte und klimafitte Bepflanzung / Insekten- und Vogelfreundliche Gebäudeplanung
Auch bei der Gebäudeplanung sollte auf die Sicherheit von Wildtieren geachtet werden. Gemusterte Glasscheiben mit Streifenaufklebern oder Fensterdekorationen, sowie Außenjalousien und Fenstergitter wirken effektiv um eine Kollision mit Vögeln zu vermeiden. Zusätzlich irritiert eine starke nächtliche Beleuchtung Vögel und nachtaktive Insekten. Niedrig montierte geschlossene Full Cut Off Leuchten sind nach unten gerichtet, der Anlockradius für nachtaktive Lebewesen ist damit wesentlich geringer.
Der private Grünraum ist oft nicht nur bepflanzt - er ist oft auch bebaut oder versiegelt. Eine Alternative zur gänzlichen Versiegelung bilden wasserdurchlässige Flächen. Für Wege, Parkplätze und Zufahrten gibt es eine breite Vielfalt an Bodenbelägen, die ein Versickern und Verdunsten von Regenwasser vor Ort ermöglichen. Je nach Beanspruchung kommen Kiesbeläge, Rasengittersteine, Natursteinpflaster oder Schotterrasen zum Einsatz. Wärme- und Wasserspeicherkapazität, Wasserdurchlässigkeit und das Reflexionsvermögender Oberflächen sind wichtige Faktoren, die die Verdunstung und das Mikroklima wesentlich beeinflussen. Im dicht verbauten Stadtraum ist die Wahl eines klimafreundlichen Belages ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung von Hitzeinseln.