Die wichtigsten Infos zu Wärmepumpen

08.08.2022

© AIT / Wärmepumpe Austria

Eine Wärmepumpe entzieht der Umgebung Wärme und „pumpt“ sie mit einem Kompressor auf eine Temperatur, dass sie zum Heizen verwendet werden kann. Der Kompressor wird meist mit Strom betrieben. Wärmequellen sind unter anderem Außenluft, Grundwasser oder Erdreich. Je höher die Temperatur der Wärmequelle und je niedriger die benötigte Heiztemperatur ist, umso effizienter arbeitet die Wärmepumpe.

Zur Nutzung der Umweltenergie sind jedoch Maßnahmen im Außenbereich des Hauses notwendig: Wird Erdwärme genutzt, werden Rohre im Boden verlegt oder Sonden gebohrt, bei Wasser werden Brunnen angelegt und bei Luft ist ein Fundament für die Außeneinheit notwendig.

Eines ist klar: Wärmepumpen brauchen gut gedämmte Häuser, um wirklich effizient arbeiten zu können. Die Wärmeabgabe erfolgt optimalerweise mittels Flächenheizung (Fußboden- oder Wand- oder Deckenheizung) bzw. Niedertemperaturheizkörpern.

Ist keiner dieser Punkte gegeben, kann das Heizsystem sehr ineffizient sein und hohe Kosten im laufenden Betrieb verursachen. Aber welche Arten gibt es überhaupt, was können diese und für wen eignet sich was?

Luft-Wasser-Wärmepumpe

© AIT / Wärmepumpe Austria

Hier stellt Außenluft die Energiequelle dar. Aus diesem Grund unterliegt sie besonders starken saisonalen Schwankungen, was dazu führt, dass sie im Winter beim Heizen und im Sommer beim Kühlen in der Regel ineffizienter ist, als ihre „Verwandten“. Luft-Wärmepumpen sind aber relativ unkompliziert zu installieren und auch kostengünstiger in der Anschaffung.

Insbesondere bei Heizsystemen mit höheren Vorlauftemperaturen des Heizwassers sinkt die Effizienz allerdings drastisch. Luftwärmepumpen werden daher primär in gut gedämmten Gebäuden (Energieklasse A, A+, A++) und mit niedrigen Vorlauftemperaturen empfohlen.

Zu erwähnen und bei der Planung zu beachten ist noch ihr nicht unerheblicher Geräuschpegel.

Mehr zum Thema Schallschutz >> HIER.

Erdwärmepumpe oder Sole-Wasser-Wärmepumpe

© Arch. Zeininger und Lisi Zeininger

Diese Variante nutzt die Wärme des Erdbodens. Erdwärmepumpen können effizienter arbeiten, weil das Erdreich das ganze Jahr über eine annähernd konstante Temperatur aufweist. 

Um das ganze Jahr Energie zu liefern, müssen hier Kollektoren im Boden unter der Frostgrenze verlegt werden – dafür muss genügend Platz vorhanden sein. Als Faustformel gilt: Die Fläche für den Erdkollektor muss etwa doppelt so groß, wie die beheizte Wohnfläche sein.

Ist nicht genügend Platz für einen Flachkollektor vorhanden, können Tiefenbohrungen, Wärmekörbe oder Ringgrabenkollektoren durchgeführt werden. Das erhöht jedoch die Installationskosten, ist für den dicht verbauten urbanen Raum aber eine gute Alternative für ein klimafreundliches Heizsystem. 

Benefits:

·Mit der Sole-Wasser-Wärmepumpe kann das Gebäude im Sommer auch konditioniert – also um ein paar Grad Celsius gekühlt werden.

·Die Schallschutzproblematik fällt bei diesem Energieerzeugungssystem weg.

Einreichunterlagen zur Erlangung der wasserrechtlichen Bewilligung für Anlagen zur Gewinnung von Erdwärme mittels Tiefsonden (Vertikalkollektoren) >> HIER.

Grundwasserwärmepumpen oder Wasser-Wasser-Wärmepumpe

© AIT / Wärmepumpe Austria

Grundwasserwärmepumpen nutzen das Grundwasser als Wärmequelle. Wasser hat noch bessere Eigenschaften als Trägermedium als Erdreich.

Auch diese Systeme können im Winter effizienter arbeiten als Luft-Wärmepumpen, weil das Grundwasser das ganze Jahr über eine annähernd konstante Temperatur aufweist. Im Unterschied zu Erdwärmepumpen benötigt man für den Betrieb ausreichend Grundwasser, das von den Inhaltsstoffen her geeignet ist und zwei Brunnen. Einen Entnahmebrunnen, durch den das Wasser nach oben gelangt, und einen Schluckbrunnen für dessen Rückführung. Die nötige Errichtung der Brunnen erhöht allerdings ebenfalls die Installationskosten. Da das Wasser hinaufgepumpt werden muss, darf das Grundwasser nicht zu tief sein.

Benefits:

·Mit der Grundwasserwärmepumpe kann das Gebäude im Sommer auch konditioniert – also um ein paar Grad Celsius gekühlt werden.

·Die Schallschutzproblematik fällt bei diesem Energieerzeugungssystem weg.

Einreichunterlagen zur Erlangung der wasserrechtlichen Bewilligung für Anlagen zur thermischen Nutzung des Grundwassers (Wasser-Wasser–WP-Anlagen und -Kältemaschinen) >> HIER.